Die Leipziger Wasserwerke wollen den ehemaligen Finanzgeschäftsführer auf Schadenersatz in Höhe von ca. EUR 23 Mio. verklagen. Der Kommunalversorger hat dazu jetzt beim Landgericht Hannover eine Schadenersatzklage gegen K. H. eingereicht. Dieser war von 1997 bis 2010 Finanz-Chef der Kommunalen Wasserwerke Leipzig. In dieser Zeit hatte er für einen der größten Finanz- und Bestechungsskandale Deutschlands gesorgt. Im vergangenen Jahr hatte die Stadt Leipzig einen langen Rechtsstreit gegen die Schweizer Großbank UBS gewonnen. Die UBS hatte von der Stadt eine Haftung über rund EUR 350 Mio. für entgangene Finanzgeschäfte verlangt, die der Ex-Finanzchef abgeschlossen hatte. Zusammen mit Zinsen und Prozesskosten standen für Leipzig rund eine halbe Milliarde Euro auf dem Spiel.

Die nun geforderte Summe ergebe sich aus kriminellen Handlungen des Ex-Finanzchefs, die bislang bei den Wasserwerken hängen geblieben seien, so der Kommunalversorger. Derzeit gehe man jedoch davon aus, dass der ehemalige Geschäftsführer finanziell nicht in der Lage sei, substanziell zur Schadenswiedergutmachung beizutragen. Die Klage sei eingereicht worden, um Fristen zu wahren.